VW streicht 60 Prozent der Verbrenner-Modelle
Veröffentlicht am: 11.04.2022 11:04 UhrDer Wolfsburger Konzern will künftig nicht mehr den Absatz maximieren, sondern die Rendite. Mit der Elektro-Umstellung fallen bis 2030 Dutzende Verbrenner-Modelle aus dem Programm.
Volkswagen-Konzern-Finanzvorstand Arno Antlitz sagte der Financial Times „wir konzentrieren uns stärker auf Qualität und Rendite als Volumen und Marktanteile”. Das könne bedeuten, der Konzern werde sein Portfolio an Dieseln und Benzinern, das über die zahlreichen Marken hinweg aktuell aus rund 100 Modellen besteht, bis 2030 um 60 Prozent reduzieren.
Mit dieser Strategie liegt Volkswagen im Trend: Die Branche versucht generell, Rabatte zu reduzieren, was die real erzielten Preise und damit die Marge in den letzten Jahren spürbar erhöht hat. Bestes Beispiel ist Mercedes, wo Ola Källenius schon länger die Rendite klar über Absatzziele stellt. Die Lieferengpässe der Chipkrise im letzten Jahr hat aber auch bei BMW beispielsweise zu sinkenden Verkaufszahlen, aber steigenden Profiten geführt – beide Premiumhersteller verbuchten Rekord-Gewinne.
VW wird nicht mehr größter Autohersteller der Welt
Volkswagen hatte sich im Jahr 2020 weltweit die Stückzahlkrone aufsetzen können, 2021 holte sich Toyota diese zurück und laut Antlitz haben die Wolfsburger keine Ambitionen, dagegen anzukämpfen. Man habe mittlerweile eine deutlich niedrigere Fixkostenbasis und sei dadurch weniger abhängig von Volumen und Wachstum. Dem Konzern sei es gelungen, die Fixkosten von 41 Milliarden Euro im Jahr 2019 früher als geplant um 10 Prozent zu senken und gleichzeitig in die Entwicklung von Software und neuen Produkten zu investieren.